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Berufserkrankungen aufgrund Wissenslücken

In den Statistiken der Unfallversicherungsträger nehmen Hauterkrankungen nach wie vor einen Spitzenplatz ein. Von den 71.579 in 2013 gemeldeten Anzeigen betrafen 24.033 (33,6%) die Haut (BK 5101). Der Verdacht auf eine Berufskrankheit nach der Ziffer 5101 wurde in 20.643 Fällen bestätigt [1]. Dabei wird nicht jede Hauterkrankung als beruflich bedingt gemeldet - die Dunkelziffer ist hoch.

Ähnliches spiegelt sich bei den Arbeitsunfällen wider: In 2013 wurden den Unfallversicherungsträgern der gewerblichen Wirtschaft und der öffentlichen Hand 843.439 Arbeitsunfälle mit mindestens 3 Tagen Arbeitsunfähigkeit gemeldet [2]. In 290.969 Fällen (34,5%) war dabei die Hand betroffen. Unfälle mit weniger als 3 Tagen Arbeitsunfähigkeit sind dabei nicht erfasst.

Die Gründe für diese hohen Zahlen sind vielfältig. Grundsätzlich bewerten Experten die Primärprävention trotz aller Ausklärungskampagnen und Bemühungen immer noch als nicht ausreichend. Offenbar wird die Relevanz, die Hand als wichtigstes Werkzeug und die Haut als größtes Organ des Menschen gesund zu erhalten, in der Praxis immer noch unterschätzt. Dazu stellt sich vielfach heraus, dass durch generelle Informations- und Wissenslücken die Gefährdungen falsch eingeschätzt oder nicht erkannt werden. Fehlentscheidungen bei der Auswahl der passenden Schutzprodukte und auch Fehlanwendung sind die Folgen.

Hier setzt unsere Verbandsarbeit an. Der Bundesverband Handschutz kommuniziert alle Informationen zum Hand- und Hautschutz qualifiziert und herstellerübergreifend. Durch die Verbandsarbeit möchte der BVH Entscheider und Anwender in der Auswahl und Anwendung geeigneter Schutzprodukte unterstützen. Ziel ist es, die immer noch hohen Zahlen von Handverletzungen und Hauterkrankungen durch sachliche Aufklärung und kompetente Beratung über Schutzmaßnahmen zu senken.

[1] Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand,
www.dguv.de (Abfragedatum Januar 2015)

[2] Willi Standke: Arbeitsunfallgeschehen 2013, Herausgeber: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) Spitzenverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften und der Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand, Dezember 2014, www.dguv.de (Abfragedatum Januar 2015)

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